Ebenfalls im Oktober wurden zwei Hundewelpen aus Bulgarien (aus der EU!!!) nach Holland gebracht. Beide hatten Tollwut...
Und in England wird seit letzter Woche ein Bulldoggen-Welpe aus Ungarn gesucht, bei dem ebenfalls Tollwut vermutet wird.
Bereits im Juni diesen Jahres hat ein tollwütiger Hund in Spanien mehrere Menschen angegriffen. Er war zwar geimpft, wurde aber nach zu kurzer Zeit nach Marokko gebracht, wo er sich angesteckt hatte.
Im Juli dann wurde ein erkrankter Hundewelpe aus Marokko nach Deutschland importiert.
So viele Fälle, wie dieses Jahr, hatten wir schon lange nicht mehr in Europa. Es zeigt aber wieder einmal, dass die Import- und Exportbestimmung durchaus Sinn machen und es keinen Sinn macht, diese - wieso auch immer - zu umgehen.
neugemeldete Tollwut-Fälle zwischen 20.10.2013 und 19.11.2013, die Dunkelziffer ist sicher beträchtlich... |
Denn immer noch sterben pro Jahr weltweit etwa 60'000 Menschen an Tollwut. Die meisten Todesfälle gibt es wie so oft in Asien und Afrika, doch es sind eben auch ein paar "importierte" Fälle in den Industrieländern bekannt (die Engländerin, die sich in Indien angesteckt hat; der Amerikaner, dem infizierte Organe transplantiert wurden; der Holländer, der in Haiti von einem erkrankten Hund gebissen wurde,...).
Im Prinzip können alle Säugetierarten an Tollwut erkranken. Fleischfresser, wie Hunde und Fuchse, sind häufiger betroffen, aber auch Rinder und Pferde können die Krankheit bekommen. Die Schweiz ist seit 1998 mit einem kleinen Unterbruch wieder wegen einem Welpen aus Marokko offiziell frei von Tollwut.
Der Virus wird über den Speichel ausgeschieden. Die Ansteckung folgt über den Kontakt von infiziertem Speichel über verletzte Haut, am Häufigsten über Biss- und Kratzverletzungen. Unter bestimmten Bedingungen (Fledermaushöhlen) kann man sich auch über Einatmung von kontaminierten Tröpfchen infizieren.
Die ersten Symptome treten nach 10 Tagen bis 6 Monaten auf. Es beginnt damit, dass die Bissstelle juckt, dazu kommen Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, was beim Tier wohl die Ursache für die Verhaltensänderung ist. Nach wenigen Tagen gelangt das Virus ins Nervensystem. Es folgen Krämpfe und Schluckbeschwerden, was zum typischen vermehrten Speicheln führt. Die erkrankten Tiere haben eine erhöhte Beissbereitschaft (der Erreger möchte sich natürlich weiterverbreiten!). Es gibt aber auch die "Stille Wut", bei dem das Tier (meist Pflanzenfresser) neben dem allgemeinen Unwohlsein Verdauungsstörungen hat. Schliesslich führt die Krankheit über Lähmungen über ein Koma zum Tod.
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Solange beim Menschen noch keine Symptome aufgetreten sind, ist eine nachträgliche Schutzimpfung, die aus ganzen 5 Dosen besteht, noch möglich. Das ist mit ein Grund, weshalb man Bissverletzungen frühzeitig dem Arzt melden sollte.
Das Gute ist, es gibt für Tiere eine Schutzimpfung. Da die Schweiz ja sowieso Tollwut-frei ist, ist sie nicht einmal obligatorisch, so lange das Tier das Land nicht verlässt. Sobald man jedoch eine Grenze überquert, ist sie notwendig.
Sobald der Welpe 12 Wochen alt ist, kann man ihn impfen. Es ist möglich, sie gleichzeitig mit der Kombi-Impfung (Staupe, Parvovirose, Zwingerhusten, Hepatitis contegiosa canis und Leptospirose) zu verabreichen. Einige Tierärzte geben auch zuerst die Kombi-Impfung und dann mit 6 Monaten die Tollwut-Impfung. Die Impfung ist erst 21 Tage später gültig! Ein Jahr später braucht es eine Auffrischimpfung, danach beträgt das Intervall normalerweise 3 Jahre.
Die Reisebestimmungen sind nicht ganz so einfach zu durchblicken, da sie quasi für jedes Land variieren. Je nach Herkunftsland braucht es zusätzlich zur Impfung, dem Heimtierausweis und dem Mikrochip nämlich auch den Nachweis einer speziellen Blutuntersuchung, Gesuchsformulare bzw. Einreisebewilligung und zusätzliche Wartefristen von bis zu drei Monaten! Die Online-Hilfe des BVETs hilft da weiter.
Und die Take Home - Message ;-): Keine Tiere aus Ländern mit Tollwut-Risiko importieren oder sich wenigstens an sämtliche Vorschriften halten. Denn Tollwut ist weiterhin weder für Tier noch Mensch heilbar.
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