Nach der langen Schlechtwetterperiode im Frühling wuchs in mir der Wunsch nach einer neuen Kompaktkamera (ich weigere mich immer noch, mein antikes Handy zu ersetzen). Bei (drohendem) Regen weigere ich mich weiterhin, meine "Grosse Kamera" mitzunehmen (obwohl es laut dem Elektronikverkäufer keinen Grund dazu gibt). Also kommt dann jeweils "Die Kleine" (Nikon Coolpix S9) mit, die jedoch bei schlechten Lichtverhältnissen überhaupt nicht klar kommt, ist sie doch auch schon fast acht Jahre alt.
Es begann also die langwierige Suche nach einer neuen Kompaktkameras. Vergleiche und Testberichte wurden gelesen, Elektronikgeschäfte abgeklappert, um die Kameras live zu vergleichen und eine ellenlange Tabelle wurde erstellt.
Fast hätte eine andere Kamera das Rennen gemacht, bis ich mich wieder darauf besinnte, was ich eigentlich suchte: eine robuste Kamera, die ich auch bei Regenwetter problemlos mitnehmen kann und die - wegen meiner tollpatschig - auch kleinere Stürze und Unfälle überlebt. Dafür war ich aber auch bereit, eine schlechtere Bildqualität zu akzeptieren - die perfekte Kamera gibt es ja leider noch nicht. So zog vor sechs Wochen die Outdoor-Kamera Nikon Coolpix AW110 ein.
Was gleich als Erstes auffällt: Sie ist etwas grösser und schwerer als "Die Kleine". Sie hat aber immer noch gut in der Hosentasche Platz. Die AW110 hat ebenfalls kein ausfahrendes Objektiv (für mich schon etwas weniger, das kaputt gehen kann ^^), aber im Gegensatz zur "Kleinen" auch keinen Objektivverschluss, was zur Folge hat, dass gerade in der Hosentasche viele Staubpartikel auf der Linse landen.
Die Bedienknöpfe sind relativ klein. Kleine Finger sind also von Vorteil. Die Menüführung ist logisch aufgebaut und intuitiv - ähnlich anderer Nikon-Programme. Auch hier stehen mehrere Motivprogramme zur Verfügung. Das Tierprogramm erkennt neuerdings ^^ sogar Hundegesichter und löst dann automatisch aus.
Die Kamera hat eine GPS-Funktion und zeigt die aktuelle Höhe, sowie den Luftdruck an. Auf der integrierten Karte werden die Aufnahmeorte eingezeichnet. Für mich ist es eher eine lustige Spielerei, meine Aufnahmestandorte befinden sich sowieso meistens im "Nichts". Sofern man die Koordinaten dann nicht aufs Bild "stempelt", gehen diese Informationen verloren, sobald man die Fotos auf den Computer überträgt.
Laut Hersteller hat sie auch eine Schüttelfunktion: durch Schütteln der Kamera wird ausgelöst. Noch habe ich nicht ganz begriffen, was der Sinn und Zweck davon ist.
Nun aber zum Praxistest:
Wie erwartet ist mir die Kamera schon mehrmals runtergefallen (-.-). Bis jetzt hat es aber weder eine Delle noch einen Funktionsverlust gegeben. Dem Regen hat sie ebenfalls standgehalten. Die Unterwasserfunktion habe ich noch nicht ausprobiert.
Ein mir wichtiger Punkt war die Bildqualität bei schlechten Lichtverhältnissen. "Die Kleine" kam ja nicht einmal im Wald damit klar. Mit "der Neuen" bin ich aber sehr zufrieden.
Die folgenden zwei Bilder wurden zur gleichen Zeit am gleichen Ort aufgenommen und wurden nicht durch ein Bildbearbeitungsprogramm bearbeitet.
Coolpix S9 |
Coolpix AW110 |
Teilweise ist mir eine Farbveränderung aufgefallen. Die Farben wirken matter und nicht Original-getreu. Immerhin ist das nicht auf allen Fotos der Fall. Noch habe ich nicht herausgefunden, unter welchen Voraussetzungen dies passiert.
oben: Nikon Coolpix AW110 unten: Nikon 1 J1 |
Originalbild, zugeschnitten, ansonsten unbearbeitet. |
technische Daten
Pixel | 16.0 Megapixel |
Brennweite | 28 - 140 mm |
Zoom | 5-fach (optisch) |
Lichtstärke | f/3.9 - 4.8 |
ISO-Empfindlichkeit | ISO 125 - 3200 |
Motivautomatik | 24 Modi |
Reihenaufnahme | bis zu 8 Bilder/sec |
Format | JPEG (kein RAW!) |
interner Speicher | 21 MB |
Farben | schwarz, camouflage, blau, orange |
Grösse | 101.1 mm x 65.3 mm x 24.5 mm |
Gewicht | 193g (inkl. Akku) |
P.s. Da ich es selber immer sehr fraglich finde, wenn gesponserte (teure) Produkte voll Lob beworben werden: Ich habe die Kamera selber gekauft und gebe hier meine persönliche Meinung wieder, ohne dafür bezahlt zu werden.
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