Samstag, 27. September 2014

Grosse Welt

Fürs Wochenende war wunderbares Herbstwetter angesagt, so dass die Zweibeiner sich bereits anfangs Woche auf der Suche nach einer Tour machten. Im Hinterkopf hatte ich noch eine herbstliche Wanderwegbeschreibung im Eigenthal. Und findet dort nicht jährlich ein Working Test statt?! Ein weiterer Grund, der für diese Gegend sprach. Und wir wurden rasch fündig: Auf ging es in die Grosse Welt!

Die erste Überraschung liess nicht lange auf sich warten. Der Wanderparkplatz war besetzt - mit Brown Swiss. Eine Viehschau! Für uns Unterländer doch ein ziemlich ungewohntes Bild. 


Während im Dorf die Schönen beurteilt wurden, spazierten wir durch die grosse, weite Welt, machten eine äusserst unliebsame Begegnung mit einem Bauernhofhund (nicht ganz alle Hunde halten sich an das ungeschriebene Gesetz, dass mit geriatrischen Hunden sanft umgegangen wird), überquerten weiden mit Fleckvieh und hatten wunderbare Ausblicke, obwohl es etwas dunstig war. 




Wir waren gerade rechtzeitig zurück im Dorf, als sich die Schönheiten wieder auf den Heimweg machten. Sehr eindrücklich und vor allem wahnsinnig laut!  


Somit hatten wir ganz ungeplant einen richtig "schweizerischen" Tag erlebt. :-)

Donnerstag, 25. September 2014

Ferienfotos: Im Heidekraut ☺


Weiter geht's mit einer kleinen Wanderung für einmal ganz ohne Wasser - nicht einmal von oben! Aber da das Wetter trotzdem nicht sooo schön war, hatten wir auch wieder die Wege für uns alleine. 




Nach einem kurzen Anstieg im Wald erreichten wir die Hochweide. Der Pfad war gesäumt von Heidekraut und herbstlich gefärbten Heidelbeersträuchern ich bin eine Niete in Botanik! 



Meine kleine Kletterziege hatte definitiv Freude am Ausflug. 




Ganz am Schluss sahen wir dann doch noch blauen Himmel (sowie die hier heimische Rinderrasse)! 



Dienstag, 23. September 2014

Ferienfotos: Am Fluss

Wir hatten ein gutes Timing: am heissesten Tag der Woche haben wir uns zufälligerweise entschieden, den Tag am Fluss zu verbringen und eine kleine Geocaching-Runde zu absolvieren. So hatten wir doch noch einen Tag Sommerferien. :-)



Sonntag, 21. September 2014

Ferienfotos: der Bergsee

Gleich zu Beginn der Ferien machten wir einen Ausflug zum Bergsee in der Ostschweiz, den ich unbedingt noch mit Zingara erleben wollte. Es war gar nicht so einfach, nur eine Handvoll Fotos auszusuchen...







Und es wurde uns wieder einmal bewusst, dass das Wetter in den Bergen einfach unberechenbar ist oder die Meteorologen habe einfach keine Ahnung. So viel zu "morgen gibt es höchstens über dem Schwarzwald vereinzelt Gewitter"... 



Donnerstag, 18. September 2014

Tagesausflug auf den Mot Tavrü

Bevor wir zu den Ferienfotos kommen, darf ich hier den allerersten Gast-Beitrag veröffentlichen! Wir begleiten Hovawart Dasha und Weimaraner Babar auf ihrer Wanderung im Bündner Land: 

Mot Tavrü, unser heutiges Ziel unseres Tagesausfluges. 8.30h Abfahrtszeit, die beiden Hunde Babar & Dasha sitzen gespannt und erwartungsvoll im Kofferraum (Dasha etwas aufgeregt, da sie in einem fremden Auto mitfährt). In Scuol ist es noch nass, neblig und kalt...in S-Charl angekommen, sehen wir jedoch blaue Himmelsflecken und Sonne!


Es erwarten uns nun ca. 650 m Aufstieg. Gemütlich geht es dem Fluss entlang Richtung Alp Tavrü.


Wir hören Murmeltiere (neben Zingara auch Dashas grösste Freunde) und begegnen einigen (friedlichen) Kühen, welche frei auf den Wiesen grasen. Babar nahm jeweils mindestens 1 km Sicherheitsabstand von den Kühen, um sicher zu gehen, dass sie ihn nicht auch noch verspeisen werden...


Nach ca. 1.5h Marsch, erhalten wir auf der Alp Tavrü einen wunderbaren Brunch (Geheimtipp). Ganz in Ruhe und alleine (eine grosse Wandergruppe macht sich gerade für den Abstieg parat) geniessen wird den schönen Ausblick von der Alp.




Damit auch unsere Hunde genügend Energie für den letzten Aufstieg zum Gipfel haben, gibt es zur Stärkung ein Salamirädli (und noch etwas Käse und Brot...).


Gestärkt und mit vollem Bauch nehmen wir die letzten Kilometer auf den Mot Tavrü in Angriff.





Belohnt werden wir mit einer Topaussicht und zwölf Hirschen, welche wir mit dem Feldstecher vis-a-vis im Nationalpark erblicken – traumhaft!



Nach einer Pause nehmen wir den Abstieg in Angriff – eigenartigerweise finden unsere Hunde unzählige feine (für uns eher unappetitliche) Fressalien...


Nach einem Abstecher zu einem Murmeliloch verliert uns Dasha kurz vor Ende unserer Wanderung aus den Augen und landet (zufälligerweise) bei Menschen, welche gerade ihr Zvieri verspeisen...müde, zufrieden und glücklich kommen wir schlussendlich wieder in S-Charl an. Es war einfach wunderschön!

Montag, 15. September 2014

Wir sind zurück!


Über 600 Fotos sind in den letzten Tagen entstanden. Wir haben viel gesehen, entdeckt und gelernt. Das Material, das sich angesammelt hat, reicht wohl für Beiträge bis Ende Jahr. ;-) 

***

Und noch eine aktuelle Meldung, die nicht bis nächste Woche warten kann:

Dieses Jahr hätte ich die Agility-WM ziemlich sicher vergessen, wenn nicht unser ehemaliger Trainer  Wir trainieren nicht mehr, er schon teilgenommen hätte. Herzlichen Glückwunsch dem Large-Team zur Bronze-Medaille!!! 


Freitag, 12. September 2014


Wir sind bald mit vielen, vielen Fotos (hoffentlich!) aus den Ferien zurück.

Mittwoch, 10. September 2014

Freitag, 5. September 2014

NADAC Hoopers Agility

Nachdem wir Zingaras Schmerzen erfolgreich in den Griff bekommen haben und es auch hier im Blog abgehandelt haben, gibt es jetzt einen Themenwechsel:

Letzten Sonntag nahmen wir an einem NADAC Hoopers Agility-Seminar teil.

In letzter Zeit habe ich ja einige Mühe mit Agility. Prinzipiell finde ich es immer noch eine faszinierende Sportart, nur wird leider immer noch häufig dem Hundekörper zu wenig Sorge getragen (hier habe ich bereits ausführlicher darüber geschrieben). Aus diesem Grund verfolge ich seit einiger Zeit, was in der hiesigen NADAC-"Szene" so läuft. Und als dann zwei tolle Trainer bei uns in der Gegend ein Tagesseminar anboten, war es auch schon gebucht. Doch was ist NADAC Hoopers Agility überhaupt?

NADAC steht eigentlich für "North american dog agiligy council", das als Verband (wie bei uns die TKAMO Technische Kommission für Agility, Mobility und Obedience) für sicheres und spassiges Agility einsteht und so auch verschiedene Klassen und Spiele entwickelt hat, unter anderem eben auch das Hoopers Agility. Im deutschsprachigen Gebiet wird "NADAC" gleich mit Hoopers Agility gleichgesetzt.


Wie im Agility wird der Hund durch einen nummerierten Hindernisparcours geführt. Im Unterschied zum Agility wird im NADAC der Hund aus der Distanz geführt, da der Mensch in einem markierten Bereich bleiben muss, sei es ein Viereck oder eine Linie. Ausserdem stehen andere Hindernisse: Der Parcours besteht hauptsächlich aus "Hoopers" (Tore oder Bögen), die vom Hund durchlaufen werden. Ausserdem gibt es noch "Gates" (Absperrgitter als Hilfsmittel oder Parcourselement), Fässer zum Umlaufen und Tunnels.


Mit fortgeschrittenen Teams unsere Trainerin :-) sieht es so aus:


Bezüglich der Hundegesundheit muss ich es wieder etwas relativieren: Die Hunde können sehr wohl eine gewisse Geschwindigkeit erreichen. Eine Sportart extra für handicapierte Tiere ist es also nicht! Da aber keine Sprünge und Kontaktzonengeräte stehen, ist es doch etwas gelenkschonender als Agility. Und man kann das Training auch problemlos seinem Hund anpassen. 

Ich wusste, dass es für Mensch und Hund ein sehr intensiver Tag werden würde, standen doch vier Stunden Training auf dem Plan. Um Zingara zu schonen, durfte ich deshalb einen jungen Hund mit ins Training nehmen. Ich war dann aber trotzdem selber verblüfft, wie freudig und motiviert Zingara bis zum Schluss mitgemacht hatte, so dass wir ganz am Ende bereits einen kleinen Parcours laufen konnten ja, Zingara findet Tunnels toll und die Wechsel hinter dem Rücken müssen wir noch weiterüben ;-):


Eigentlich habe ich nur am Seminar teilgenommen, um die Sportart besser kennen zulernen. Da Zingara (und ich!) NADAC aber so toll gefunden haben, bin ich mir jetzt aber doch am Überlegen, regelmässig kleine Trainingseinheiten durchzuführen. 

Anmerkung: Zingara wird zu nichts gezwungen und sie darf - generell! - auch immer ihr Tempo wählen. Wir arbeiten ausschliesslich mit positiver Verstärkung. Hätte sie auch nur angedeutet, dass das Training zu viel für sie wäre (und das kann sie sehr gut!), hätte ich es sofort abgebrochen. Wenn sie nach fast vier Stunden Training noch immer so freudig mitmacht, ist das für mich ein Zeichen, dass sie erstens das Training lustig findet und zweitens zur Zeit auch ohne Schmerzmittel schmerzfrei ist.  

Mittwoch, 3. September 2014

Schmerzempfinden im Alter

Ich kenne Zingara als taffer Hund, der keine Schmerzen zeigt, bis es wirklich gar nicht mehr geht. Desto schockierter war ich, als Zingara wegen einer eigentlich relativ kleinen Verletzung völlig austickte, so dass nicht einmal die sofort verabreichten starken Schmerzmittel zu helfen schienen.

Zingara hatte sich eine Wolfskralle ausgerissen. Das ist sicher schmerzhaft, es ist aber auch nicht zum ersten Mal passiert. Bei den ersten beiden Malen fand ich es schlimmer als Zingara, jetzt beim dritten Mal war es ein einziges Drama: Zingara zitterte am ganzen Körper, hatte den Schwanz eingezogen und zeigte ihr "Stressgesicht" - und das 24 Stunden lang. 

Ich fragte mich also, ob sich das Schmerzempfinden im Alter verändert und machte mich auf die Suche nach Antworten:

Durch das, dass im Alter die Organfunktion tendenziell abnimmt (man denke nur schon an den Bewegungsapparat: Arthrose, Gelenkknorpeldegeneration, Muskelabbau,...), leiden ältere Individuen auch häufiger unter (chronischen) Schmerzen. Doch ob Lebewesen im Alter ein verändertes Schmerzempfinden haben, ist noch nicht wirklich klar. Literatur über das Schmerzempfinden bei Hunden habe ich so gut wie gar nichts gefunden, so unähnlich vom Menschen wird es aber wohl nicht sein. 

Was seit längerem bekannt ist, dass sich der Schmerz quasi summieren kann (sogenannte Hyperalgesie), was zu einer übermässigen Schmerzempfindlichkeit führt. Je mehr Schmerzen ein Individuum also bereits hat (siehe oben die Altersgebrechen), desto eher kann es zu einer Hyperalgesie kommen (Fan, 2014).

In älteren Publikationen wird davon ausgegangen, dass der Schmerz im Alter normaler wird. Der Mensch gewöhnt sich an den Schmerz, passt sich daran an, sodass auch die Schwelle steigt, bis der Schmerz wahrgenommen wird. Andere Studien haben keine Alterseffekte nachgewiesen, während einige tatsächlich von einer erniedrigten Schmerzschwelle ausgehen (Gibson, 2003). Hm. Doch gerade in neueren Publikationen wird immer öfters angenommen, dass die Schmerzschwelle tendenziell abnimmt, da auch signifikante Veränderungen im Nervensystem stattfinden (McCleane, 2007; Cole et al., 2010; Lautenbacher, 2012).

Beim Hund kommt erschwerend noch dazu, dass es bezüglich des "normalen" Schmerzempfindens auch grosse Rassenunterschiede gibt (Jagdterrieren wird zumindest nachgesagt, dass sie keine Schmerzen kennen). Somit wird es noch komplizierter, verändertes Schmerzempfinden bei alten Hunden zu beweisen. 

Bei Zingara tendiere ich inzwischen zur Erklärung, dass vor drei Wochen zu viel zusammengekommen ist: Die bekannten Probleme mit dem Bewegungsapparat (die wir eigentlich gut im Griff haben), seit wenigen Wochen die bösartige Veränderung und dann obendrauf noch die schmerzhafte Wolfskralle, so dass sie im Moment nicht mehr damit umgehen konnte. :-( Und wenn dann sowieso noch zusätzlich die Schmerzschwelle erniedrigt ist...

Inzwischen haben sich alle wieder etwas beruhigt. Und die Wolfskralle braucht jetzt einfach Zeit, bis sie wieder nachgewachsen ist. 

Referenzen:

Cole L.J., M.J. Farrell, S.J. Gibson, G.F. Egan, 2010: Age-related differences in pain sensitivity and regional brain activity evoked by noxious pressure. Neurobiology of Aging 31(3), 494-503. 

Dimova V., C. Horn, A. Parthum, M. Kunz, D. Schöfer, R. Carbon, N. Griessinger, R. Sittl, S. Lautenbacher, 2013: Does sever acute pain provoke lasting changes in attentional and emotional mechanisms of pain-related processing? A longitudinal study. J Pain, 154(12), 2737-2744.

Fan T.M., 2014: Pain Management in Veterinary Patients with Cancer. Vet Clin North Am Small Anim Pract 44(5), 989-1001. 

Gibson, S.J., 2003: Proceedings of the 10th World Congress on Pain: Pain and aging: the pain experience over the adult lifespan. IASP Press.

Lautenbacher S., 2012: Experimental Approaches in the Study of Pain in the Elderly. Pain Med 13, 44-50.

McCleane G., 2007: Pharmacological pain management in the elderly patient. Clin Interv Aging 2(4), 637-643.